Fertighaus - Luftdichtheit und Blower-Door-Test bei Gebäudehüllen

Der Blower-Door-Test ist ein wichtiger Test bei praktisch jeder neuen Immobilie. Auch beim Fertighaus sollten Sie den Test durchführen lassen, um Konstruktionsmängel an der Gebäudehülle oder an anderen Bauteilen frühzeitig zu entdecken. Wir zeigen, was der Blower-Door-Test ist und warum dieser durchgeführt wird.

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Luftdicht und dampfdicht - wichtige Unterschiede

Unterschieden werden muss bei einer Gebäudehülle, ob diese luftdicht oder dampfdicht ist, denn hier gibt es deutliche Unterschiede. Bei einem modernen Fertighaus ist die Gebäudehülle luftdicht. Dennoch ist sie nicht dampfdicht, da Luftfeuchtigkeit durch die Hülle diffundieren kann. Somit wird im Fertighaus verhindert, dass die Feuchtigkeit der Raumluft nicht mehr sicher abtransportiert werden kann. Ist die Gebäudehülle jedoch auch nicht luftdicht, so kann dies zu Problemen, unter anderem an der Bausubstanz führen. Aus diesem Grund wird mit dem Blower-Door-Test ermittelt, wie luftdicht die Gebäudehülle ist und ob sich die ermittelten Werte innerhalb der veranschlagten Grenzwerte befinden.


Wichtig ist, dass bei einem sehr luftdichten Gebäude, dennoch ein Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid erfolgen muss. Aus diesem Grund sind viele Fertighäuser mit Belüftungssystemen ausgestattet.

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So funktioniert der Blower-Door-Test

Zunächst einmal ist das Messverfahren beim Blower-Door-Test exakt in der DIN EN 13829 definiert. Wenn Sie Ihr Fertighausalso mit dem Blower-Door-Test prüfen lassen möchten, gibt es hierzu klar geregelte Verfahren. In der Regel können Sie für den Test rund drei Stunden veranschlagen. Ermittelt wird dabei die sogenannte Luftwechselrate. Aus diesem Grund wird das Verfahren auch als Differenzdrucktest bezeichnet.

Im ersten Schritt werden alle Innentüren geöffnet und die Fenster im Fertighaus verschlossen. Nun wird ein Ventilator mit einer Plane luftdicht in der Eingangstür befestigt.

Im ersten Testverfahren erzeugt der Ventilator einen Unterdruck. Hierzu wird die Luft vom Ventilator aus dem Haus hinaus gezogen. Anhand der Leistung des Ventilators lässt sich die Luftwechselrate errechnen. Es wird ermittelt, ob und in welcher Menge Luft durch undichte Stellen in das Fertighaus gelangt.

Im nächsten Schritt erzeugt der Ventilator im Innern des Hauses einen Überdruck. Es wird also Luft in das Gebäude geblasen. Auch jetzt wird wieder die Luftwechselrate ermittelt. Liegen die Werte über den erwarteten Größen, so muss intensiv nach den möglichen Schwachstellen gesucht werden.

Diese Werte werden beim Blower-Door-Test ermittelt

Der Blower-Door-Test zeigt die Luftaustauschrate auf. Grundsätzlich gilt, dass eine kleinere Luftaustauschrate optimal ist . Anhand vieler Tests wurden Grenzwerte für verschiedene Gebäude ermittelt, welche den Durchschnitt darstellen sollen. Ermittelt wird der sogenannte n50-Wert.

Folgende Werte gelten als Grenzwerte, welche nicht überschritten werden sollten:

  • Altbauten mit oder ohne energetische Sanierung: 4 - 14 h-1
  • Neuere Bestandsgebäude: 3 - 7 h-1
  • Niedrigenergiehäuser mit Lüftungsanlage: 1 - 2 h-1
  • Passivhäuser: 0,1 - ,06 h-1
Die Grenzen der Tests

So wichtig der Blower-Door-Test auch ist, er hat in seiner Effizienz auch deutliche Grenzen, denn der Test sagt grundsätzlich nur aus, wie gut die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle ausgeführt wurde und wie dicht das getestete Gebäude überhaupt ist. Allerdings können Sie aufgrund des Testaufbaus und aufgrund der Art des Tests nicht feststellen, welche Schwächen vorhanden sind, wenn die Testwerte unterhalb der Norm liegen. Der Blower-Door-Test verrät somit immer nur die Gesamtsituation eines Gebäudes und kann nicht helfen bestimmte Schwachstellen aufzudecken.

Mittels Thermographie die Schwachstellen finden

Der Blower-Door-Test ist in der Lage aufzuzeigen, ob es Schwächen in der Gebäudehülle gibt. Doch eine genaue Verortung der Schwachstellen ist mit diesem Test nicht möglich. Hier kann die sogenannte Thermographie helfen. Mit Hilfe bestimmter Wärmebildkameras wird das Fertighaus unter ganz besonderen Bedingungen von Außen aufgenommen. Wärme- und Kältebrücken lassen sich somit sicher identifizieren und im Anschluss beheben. Wenn der Blower-Door-Test also Probleme aufzeigt, sollte dies immer der nächste Schritt sein.

Der richtige Zeitpunkt für den Blower-Door-Test

Ein Blower-Door-Test ist ein wichtiger Schritt der Bauüberwachung und sollte vor allem vor der Übergabe des Hauses an den Bauherren erfolgen. Vor der Übergabe liegen die entdeckten Mängel im direkten Verantwortungsbereich der zuständigen Baufirma. Aus diesem Grund sollten Sie auch bei einem Fertighaus vor der Abnahme der Immobilie auf einen solchen Test bestehen. Nur so können Sie sichergehen, dass Ihr Traumhaus auch den Anforderungen der Energieeffizienz entspricht und keine unangenehmen Überraschungen für Sie bereithält. Allerdings können Sie beruhigt sein. Bei einem Fertighaus kommt es viel seltener zu Problemen beim Blower-Door-Test als bei anderen Gebäudeformen.

Die Kosten des Blower-Door-Test im Überblick

Empfohlen wird, den Blower-Door-Test zweimal durchzuführen. Der erste Test sollte vor dem Beginn des Innenausbaus erfolgen und der zweite Test nach der Fertigstellung des Hauses. Der zweite Test dient zudem als Nachweis der EnEV-Verordnung und ist für Energiesparhäuser verpflichtend. Die Kosten für den Blower-Door-Test hängen maßgeblich von der Größe der Immobilie ab. Im Durchschnitt liegen die Kosten pro Test bei rund 300 Euro. Rechnen Sie also mit Kosten von rund 600 Euro, wenn Sie beide Tests durchführen lassen. Das mag auf den ersten Blick teuer klingen, rechnet sich aber dennoch deutlich.

Energieeffizienzhäuser unterscheiden sich deutlich von Bestandsimmobilien

Während bei alten Gebäuden die Undichtigkeiten nicht zu vermeiden waren und auch heute nur schwer beseitigt werden können, sieht dies bei einem modernen Fertighaus anders aus. Ein Fertighaus kann so gestaltet werden, dass es als Energieeffizienzhaus gebaut wird und die entsprechenden Tests problemlos besteht. Da auch hierbei ein geregelter Luftaustausch wichtig ist, verfügen die meisten der so gestalteten Fertighäuser über eine Belüftungsanlage, welche im Optimalfall mit einem Wärmetauscher ausgeführt wird.