Rund um den Hausbau
Mehr Raum zum Leben: einfach mal den Keller ausbauen?
Um das unterste Geschoss aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken, ist eines in den meisten Fällen erstmal nötig: den Keller ausbauen. Dieses Mehr an Nutzfläche kann als Hobby-, Lager- oder als Wohnraum zur Vermietung dienen.
Ein Keller ist wirklich praktisch! Er bietet Abstellmöglichkeiten für alles, was sich im Leben so ansammelt. Auch die Haustechnik lässt sich hier prima unterbringen, und nicht selten dient er auch als Lager für Lebensmittel, Wein oder als Kleiderkammer. Oft aber wird das Potenzial, das im Untergeschoss schlummert, nicht wirklich ausgenutzt. Denn da liegt auch die Chance, mehr Wohnraum und damit Lebensraum zu schaffen. Was Sie beachten sollten, wenn Sie Ihren Keller ausbauen wollen, erfahren Sie hier.
Keller ausbauen – es gibt viele gute Gründe dafür
Es gibt viele Gründe für einen Kellerausbau. Einen trockenen, sauberen, beheizten und hellen Keller kann man beispielsweise als Hobbyraum für Heimwerker nutzen. Auch ein Fitnessraum mit Tischtennisplatte, Rudergerät und Spinningrad ist möglich.
Denkbar ist aber auch eine Wellnessoase mit Sauna, sofern an eine gute Dämmung und entsprechende Wasserleitungen gedacht wird.
Achtung: Oft liegen Keller so tief, dass sich ihr Ablauf für das Wasser unterhalb des Kanalisations-Niveaus befindet. In diesem Fall ist es unabdingbar, auch eine sogenannte Schmutzwasser-Hebeanlage einzubauen, die ein Zurückfließen des Abwassers verhindert.
Gerade im Hinblick auf die Wohnsituation in Deutschland mit ihrer Wohnungsknappheit und steigenden Mietpreisen, ist es aber möglicherweise auch unter finanziellen Aspekten interessant, den Keller ausbauen zu lassen. Oder selbst Hand anzulegen – und damit Mieteinnahmen zu generieren, wenn der Keller den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
So wird die Aufgabe „Kellerausbau“ erfolgreich
Damit die Ideen für das Untergeschoss in die Tat umgesetzt werden können, sind schon bei der Planung des Ausbaus einige Faktoren zu beachten.
Da Kellerräume direkt über dem Boden liegen, sind sie üblicherweise kälter als die anderen Räume im Haus. Eine Heizung und vor allem eine sinnvolle Dämmung der Außenwände und des Bodens sind deshalb unumgänglich. Um Feuchtigkeit zu verhindern, ist es zudem sinnvoll, Wände und Decken entsprechend abzudichten.
Auch ein sinnvolles Lichtmanagement sollte bedacht werden. Viele Keller verfügen zunächst nur über einen kleinen Lichtschacht. Um ein wirklich angenehmes Gefühl im zukünftigen Raum zu haben, kann nach Möglichkeit ein größeres Isolierfenster eingebaut werden, das sich zum Lüften öffnen lässt. Um die Beleuchtung später so angenehm und für den geplanten Gebrauch so praktisch wie möglich gestalten zu können, sollten auch genügend Stromanschlüsse und Steckdosen eingeplant werden.
Achtung: Hier ist eventuell eine Erweiterung des Sicherungskasten notwendig!
Viele Keller sind einfach über eine Treppe vom Inneren des Wohnhauses aus zu erreichen. Wird der Keller nur für den Eigenbedarf ausgebaut, reicht das in aller Regel auch vollkommen aus. Anders sieht es aus, wenn die Kellerräume für eine spätere Vermietung gedacht sind. Dann ist ein separater Eingang von außen nötig, bei dem auch an die (nach Möglichkeit barrierefreien) Zugänge gedacht werden muss.
Und nicht zu vergessen: Damit es später nicht zu Unstimmigkeiten kommt, ist es sinnvoll, für die Mietwohnung einen eigenen Wasserzähler einzubauen. Und natürlich einen gesonderten Stromkreis inklusive Sicherungskasten.
Viele Keller sind einfach über eine Treppe vom Inneren des Wohnhauses aus zu erreichen. Wird der Keller nur für den Eigenbedarf ausgebaut, reicht das in aller Regel auch vollkommen aus. Anders sieht es aus, wenn die Kellerräume für eine spätere Vermietung gedacht sind. Dann ist ein separater Eingang von außen nötig, bei dem auch an die (nach Möglichkeit barrierefreien) Zugänge gedacht werden muss.
Und nicht zu vergessen: Damit es später nicht zu Unstimmigkeiten kommt, ist es sinnvoll, für die Mietwohnung einen eigenen Wasserzähler einzubauen. Und natürlich einen gesonderten Stromkreis inklusive Sicherungskasten.
Beim Kellerausbau: Immer an die Vorschriften denken
Sollen die Kellerräume nur zum Eigenbedarf, beispielsweise als Hobbyraum genutzt werden, gibt es kaum baurechtliche Vorschriften zu beachten. Da kommt es darauf an, dass an die Raumlüftung gedacht, Schimmelbildung vermieden und bei Bedarf eine Heizung eingebaut wird. Auch eine eventuelle Trockenlegung, um etwa einer Salz-Ausbildung vorzubeugen, kann in die Überlegungen eingebracht werden.
Anders sieht die Sache aus, wenn aus dem Keller ein neuer Wohnraum entstehen soll. Hier muss zunächst eine Baugenehmigung beantragt werden, weil eine Nutzungsänderung stattfindet. Ganz wichtig ist auch, in der für das entsprechende Bundesland geltenden Landesbauordnung nachzuschauen, welche Bestimmungen für Wohnräume im Keller gelten.
In der ist unter anderem festgelegt, wie viel Quadratmeter Geschossfläche auf einem Grundstück überhaupt zulässig sind. Würde der Kellerausbau diese überschreiten, gäbe es keine Baugenehmigung.
Die Landesbauordnung schreibt auch vor, wie hoch beispielsweise die Decke sein muss, die Größe der Fensterfläche und welche Feuchtigkeits-, Wärme- und Schallschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.
Kellerausbau - ungenutzte räumliche Ressourcen als Wohnraum ausbauen
Im unterkellerten Haus sieht es bei vielen Eigentümern wie folgt aus. Sie nutzen die oberen Geschosse, während der Keller nur als Abstellraum fungiert und dabei so viel Platz für Ideen bietet. In den ersten Jahren hat Ihnen die Fläche im Haus ausgereicht. Doch nun sind die Kinder größer, Sie haben ein Hobby für sich entdeckt oder haben sich entschlossen, von zu Hause aus zu arbeiten und ein Büro einzurichten. In die Höhe kann das Haus nicht wachsen. Doch in Anbetracht des ungenutzten Raumes und der vielen Möglichkeiten erzielt der Kellerausbau immer mehr Aufmerksamkeit.
Keller ausbauen - Baugenehmigung nicht vergessen
Wenn Sie sich räumlich vergrößern und eine Änderung der Nutzung des Kellers anstreben möchten, müssen Sie vor dem Keller ausbauen eine Genehmigung einholen. Ein Architekt kann Ihnen nicht nur Tipps für den richtigen Ausbau der Kellerzimmer geben, sondern ist auch für Ihren Bauantrag zwingend notwendig. Für die Bearbeitung des Bauantrags müssen Sie einige Wochen - in größeren Städten sogar einige Monate einplanen. Je besser Sie den Zeitplan kalkulieren, umso unproblematischer startet der Kellerraumausbau nach Erteilung der Baugenehmigung. Wenn Sie ohne die erteilte Genehmigung starten, kann das Bauamt Ihr Vorhaben stoppen und Sie zum Rückbau auffordern.
Keller selber ausbauen oder Kellerausbau vornehmen lassen?
Mit handwerklichem Geschick, dem richtigen Werkzeug und Unterstützung in einigen Gewerken können Sie den Kellerausbau selbst vornehmen. Wichtig ist, dass Sie die Heizung und die Elektrik vom Fachmann installieren lassen. Gleiches gilt auch für den Wasseranschluss, den Sie beim Umbau des Kellers zur Gästewohnung, beim Kellerausbau für die Büronutzung oder beim Kinder- und Schlafzimmer gleichermaßen benötigen. Ohne Erfahrung im Bauhandwerk können Sie den Ausbau zwar vorbereiten, sollten die komplexen baulichen Maßnahmen aber besser in professionelle Hände legen und Pfusch am Bau vermeiden. Viele Bauherren legen die Schwierigkeiten der Dämmung & Entfeuchtung in die Hände einer Firma, während sie die Renovierung der Räume selbst realisieren.
Ein Blick auf die Kosten
Der Kostenfaktor ist eine wichtige Frage. Hier können keine allgemeinen und pauschal gültigen Angaben erfolgen. Denn wie teuer der Ausbau der Kellerräume letztendlich wird, hängt vor allem mit der geplanten Nutzung und mit der Größe zusammen. Möchten Sie nur einen Kellerraum als Büro oder als Kinderzimmer ausbauen, sind die Kosten geringer als bei einem Komplettumbau zur Wohnung oder zum Saunabereich. Die Basis-Arbeiten die die Dämmung, der Einsatz von Fenstern, die Glättung und Bearbeitung der Fußböden und Wände sowie der Anschluss an den Stromkreis und das Wasser im Haus fallen bei jedem Kellerumbau an.
Kellerzimmer ausbauen: Wohnraum - Gästezimmer - Schlafzimmer
Noch vor einigen Jahren war der Keller als Wohnraum unvorstellbar, so dass man sich beim Hausausbau eher auf den Dachstuhl als auf die unterirdischen oder ebenerdigen Räume berief. Doch in Anbetracht der sich stetig verknappenden Raumressourcen und der hohen Mietpreise ist es gar nicht so selten, dass ein Kellerausbau für die Nutzung als Wohnzimmer, als Gästezimmer oder Gästewohnung sowie als Schlafraum erfolgt. Auch ein hauseigenes Fitnessstudio oder ein komfortables Büro mit Kundenverkehr sind im Souterrain problemlos möglich. Ihrer Ideenvielfalt sind keine Grenzen gesetzt, sofern Sie die wichtigen Faktoren bedenken und immer im Blick behalten, dass Sie die Kellerräume kontrolliert be- und entlüften müssen.
Einen Keller als Hobby- oder Partyraum ausbauen
Sie haben ein platzintensives Hobby oder feiern gerne mit vielen Freunden? Dann lohnt sich ein Blick in den Keller, den Sie in nur fünf Schritten ausbauen und in einen Hobbyraum oder in einen Partykeller verwandeln können. Auch hier schaffen Sie die Grundvoraussetzung der Trockenheit und dichten den Keller von außen sowie von innen ab. Achten Sie beim Kellerausbau immer auf atmungsaktive und schimmelresistente Materialien. Wenn Sie einem lauteren Hobby frönen oder im Keller Musik machen möchten, kann sich die Kombination einer Wärmedämmung mit einer Schalldämmung lohnen. Ihre Ideen sind leichter und schneller umsetzbar, als Sie es beim ersten Blick in den als Lagerraum genutzten und unrenovierten Keller denken.
Keller abdichten: Die wichtigste Vorarbeit für alle Nutzungszwecke
Die meisten Keller sind feucht und werden daher kaum bis gar nicht für den Ausbau in Erwägung gezogen. Doch es gibt Maßnahmen, mit denen Sie die Kellerräume trocken legen und anschließend einer neuen Nutzung zuführen können. Hier sind professionelle Kenntnisse besonders wichtig. Eine falsch angebrachte, vom Material her ungeeignete oder nicht wirklich abdichtende Methode kann den Zustand des Kellers sogar verschlimmern. Für die Abdichtung ist es nötig, dem Grundwasser den Weg abzuschneiden und dafür eine spezielle Bodenabdichtung zu verwenden. An den Wänden können Sie sowohl von außen als auch von innen abdichten oder Injektionen einbringen. Wichtig ist auch, dass Sie - falls das bisher noch nicht erfolgt ist, eine Dichtung zwischen der Kellerdecke und dem darüber erbauten Haus erstellen.
Tipp: Bei wirklich feuchten oder gar schimmeligen Kellern sollten Sie sich auf einen Fachmann berufen. Die sachkundige Trockenlegung ist das Fundament aller weiteren Maßnahmen, die Sie beim Abdichten und beim weiteren Kellerausbau vornehmen.
Die wichtigsten Schritte beim Kellerraum ausbauen
Prinzipiell können Sie einen Keller in fünf Schritten ausbauen. Nach der Vorbereitung, bei der wie im oberen Absatz beschrieben die Dämmung eine essentielle Grundlage ist, geht es an den eigentlichen Ausbau. Die Aufteilung der Räume, Überlegungen zu Wand- und Bodenbelägen sowie die Planung der Fenster und Türen werden in einer Bauzeichnung festgehalten. Ein Statiker oder der bauverantwortliche Architekt können die Zeichnung anfertigen oder Ihre eigenen Ideen im Bezug auf die Realisierung und die statischen Gegebenheiten prüfen.
Wände und Fußböden werden feuchtigkeits- und wärmegedämmt. Schon im Rahmen dieser Maßnahme planen Sie neue Fenster ein und bedenken, dass sich diese zur ausreichenden Durchlüftung vollständig öffnen lassen müssen. Da die Fenster direkt über dem Erdboden liegen, sollten Sie Fliegengitter zum Schutz vor eindringenden Insekten und Kleintieren anbringen. Bedenken Sie, dass der Keller nur in den seltensten Fällen ausreichend Tageslicht bekommt. Der Planung externer Lichtquellen wird daher beim Kellerausbau größte Aufmerksamkeit geschenkt.
In puncto Anstrich und Nutzung sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Sie können die neu gewonnenen Räume als Wohnzimmer oder Schlafzimmer, als Einliegerwohnung oder Büro, aber auch als Sauna- und Wellnessbereich oder als Home-Fitnessstudio nutzen. Daher bestimmen Sie die Wandfarbe und den Bodenbelag am besten nach der Raumnutzung und natürlich nach den Lichtverhältnissen.
Viel Platz für große Ideen: Eine ganze Kellerwohnung ausbauen
Ihre Kinder sind groß und möchten eine eigene Wohnung beziehen? Oder haben Sie die Idee, Ihr Budget mit der Vermietung aufzubessern und zum Beispiel Feriengäste zu beherbergen? In den meisten Kellern ist so viel Platz, dass Sie mit dem professionellen Kellerausbau eine gesamte Wohnung inklusive separatem Eingang erschaffen können. Da es sich beim Wohnungsbau in Ihrem Eigenheim um ein sehr großes und aufwändiges Projekt handelt, sollte hier unbedingt eine Baufirma beauftragt werden. Nach der Fertigstellung haben Sie bei kreativer Planung und Umsetzung beinahe die gesamte Grundfläche Ihres Hauses in Form einer eigenständigen Kellerwohnung dazu gewonnen.