Das verklinkerte Haus.
Step by Step - Klinker Verfugen
Was nutzt die schönste Klinkerwand, wenn die Fugen zwischen den einzelnen Steinen nicht passen? Dabei ist der Mörtel, der dazu verwendet wird, nicht nur ein rein optisches Muss. Er sorgt auch dafür, dass das Sichtmauerwerk vor Wasser geschützt ist und nicht verwittert. Welchen Mörtel man zum Klinker verfugen benötigt, mit welchen Werkzeugen man arbeitet, wie dabei vorgegangen wird und warum Fugenmörtel nicht immer grau sein muss, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Der richtige Mörtel zum Verfugen
Da Klinker durch die hohen Temperaturen, mit denen sie gebrannt werden, keine offenen Poren an der Oberfläche mehr aufweisen, lassen sie kein Wasser eindringen. Der Mörtel, mit dem die Fugen ausgefüllt werden sollen, ist deshalb in der Lage, auch ohne die direkte Porenverbindung mit dem Stein gut anzuziehen, damit er nicht „tropft“.
Wichtig ist vor allem, dass der Mörtel diffusionsoffen ist, Feuchtigkeit also von innen nach außen durchdringen kann. „Normale“ Mörtelmischungen sind in der Regel zu hart, um diese Eigenschaft zu besitzen und daher anfällig für schwere Frostschäden.
Für die Wahl des richtigen Mörtels ist auch die Frage wichtig – wann die Verfugung stattfindet. Denn sollen die Fugen direkt beim Ausmauern abgedichtet werden, sollten Sie einen sogenannten Vormauermörtel verwenden. Dabei werden die einzelnen Steine direkt in das feuchte Mörtelbett gesetzt, damit dieser aus den Fugen herausquillt. Überschüssiges Material ziehen Sie mit der Kelle ab, nach einigen Minuten drücken Sie den Mörtel mit einem Fugeneisen in die Fuge und ziehen ihn glatt. Dieses Verfugen im „Fugenglattstrich“ erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und sollte deshalb nur von Fachleuten oder von sehr versierten Heimwerkern vorgenommen werden. Bei Town & Country Haus müssen Sie sich keine Gedanken machen, denn Ihre Fassadengestaltung übernehmen erfahrene Handwerker.
Wesentlich einfacher ist es hingegen die Klinkerfugen nachträglich zu füllen. Hier müssen Sie mit einem speziellen Fugenmörtel lediglich alle Lücken zwischen den Steinen so auffüllen und glattgestrichen, damit der Mörtel möglichst bündig mit den Klinkern abschließt, höchstens aber bis auf zwei Millimeter hinter den Steinrand eindrücken. Entscheidend ist hierbei, dass Regenwasser abfließen kann und keine Risse oder Kanten an Stellen vorzufinden sind, wo Regenwasser fließt.
Ist eine Klinkermauer schon etwas in die Jahre gekommen, kann es sein, dass Sie die Fugen sanieren müssen. Hierfür gibt es im Fachhandel speziellen Fugensaniermörtel.
Alle Fugenmörtel für Klinker sind als trockene Fertigmischung erhältlich, die nur noch mit der entsprechenden Menge Wasser angerührt und dann zeitnah verarbeitet werden muss.
Das passende Werkzeug zum Verfugen
Um eine passende Menge des feuchten Mörtels zügig verarbeiten zu können, eignet sich am besten ein spezielles Fugblech. Es besitzt einen Griff sowie eine abgeknickte Seite, die das Abtropfen des Mörtels verhindert.
Mit einem langen Fugeneisen (Fugenkelle) wird der Mörtel vom Fugblech direkt in die Lagerfugen (horizontale Fugen) geschoben, festgedrückt und geglättet. Für die Stoßfugen (kurze, vertikale Fugen) wird ein kurzes Fugeneisen benötigt.
Tipp: Die Fugeneisen sollten schmaler sein als die Fugen, um problemlos zwischen die einzelnen Steine zu gelangen.
Mörtel, der auf die Klinker gekommen ist, wird mit einer nicht zu harten Wurzelbürste und Wasser entfernt, um den Klinker nicht zu beschädigen.
Beim Verfugen ist Sicherheit das A und O
Eine Klinkermauer sollten Sie niemals von einer Leiter aus verfugen. Zum einen ist der Radius, in dem man die Fugen erreicht zu klein, sodass ständig auf- und abgestiegen werden muss, um die Leiter zu versetzen. Zum anderen ist eine Leiter umso wackliger, je höher die Fugen liegen und damit ein potenzieller Unfallherd. Besser, sicherer und schneller geht das Verfugen der Klinker mit einem kleinen Gerüst oder einer Arbeitsbühne.
Zum Verfugen sollten Sie zudem stets Handschuhe tragen. Denn der feuchte Mörtel ist stark basisch und somit ätzend. Bei Hautkontakt sollten Sie ihn sofort mit klarem Wasser abwaschen.
Auch beim Verfugen gilt: Vielfalt!
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Fugenmörtel ausnahmslos in klassischem Grau dahergekommen ist. Schon den Vormauermörtel gibt es heute bei vielen Herstellern in Weiß, beige und auch schwarz.
Gleiches gilt für den Fugenmörtel, der nicht nur verschiedene Graunuancen haben kann, sondern ebenfalls mit passender Farbvielfalt punktet. Wichtig bei der Farbwahl ist lediglich, dass die Fuge zum Klinker passt, damit das Ergebnis nicht zu unruhig wirkt und Ihren Vorstellungen entspricht.