Wohlfühloase im eigenen Haus
Schattenplanung im Garten: Ideen für natürlichen und künstlichen Sonnenschutz
Im Sommer im Garten zu sitzen, die angenehme Wärme auf der Haut zu spüren, den Duft der Blumen zu genießen und dem Vogelgezwitscher zu lauschen, gefällt den meisten Menschen. Doch die wenigsten halten es lange in der prallen Sonne aus. Nicht ohne Grund gehören Laubengänge und Haine seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Gestaltungsobjekten in der Gartenarchitektur. Natürlich muss es nicht immer so aufwendig sein. Wenn Sie ein Haus bauen, gibt es schließlich auch genug anderes zu tun. Doch, schon mit einer Markise, einem Sonnenschirm, einem Sonnensegel oder einer Pergola auf der Terrasse können Sie auf einfache Weise wunderschöne Schattenplätze im Garten zaubern, die an heißen Sommertagen zum Verweilen einladen.
Natürlicher Schatten mit Bäumen und Sträuchern
Die beste und natürlichste Möglichkeit, im Garten ein schattiges Plätzchen zu schaffen, ist ein ausreichend großer Baum. Dessen Laub schützt nicht nur vor der Sonne. Es verbessert auch das Kleinklima, in dem es Staub filtert und die Luftfeuchtigkeit erhöht. Beliebte Bäume für große Gärten sind beispielsweise:
- Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
- Sommerlinde (Tilia platyphyllos)
- Walnuss (Juglans regia)
- Ginkgo (Ginkgo biloba)
Ist der Garten zu klein für ausladende Holzgewächse, bieten sich folgende platzsparenden Alternativen an:
- Säulen-Eberesche (Sorbus aucuparia 'Fastigiata')
- Kugelamberbaum 'Gumball' (Liquidambar styraciflua)
- Kulturapfel (Malus x domestica)
- Kulturbirne (Pyrus communis)
Wollen Sie ein natürliches Schattenplätzchen nahe am Haus schaffen, eignen sich am besten lichtdurchlässige Sträucher wie die Felsenbirne (Amelanchier) oder die Haselnuss (Corylus avellana). Bei diesen besteht keine Gefahr, dass die Wurzeln irgendwann zu einem Problem für das Mauerwerk werden.
Schattenplätze schaffen mit baulichen Strukturen
Natürliche Schattenspender wie Bäume und Sträucher gedeihen nur mit einem gewissen Maß an Pflege. Das fängt beim Bewässern an und reicht über das Rückschneiden der Äste bis hin zum Entfernen des Laubs. Wer sich diesen Zeit- und Kraftaufwand ersparen möchte, kann Schattenplätze im Garten auch mit baulichen Alternativen schaffen.
Zu den beliebtesten Möglichkeiten gehören beispielsweise begrünte Spalierwände, Lauben und Pergolen. Letztere sind im Gegensatz zur Laube nach oben hin offen. Damit wird die Sonne nicht komplett ausgesperrt. Für angenehme Kühle sorgen Kletterpflanzen, die sich mittels Rankhilfen über die Pergola ausbreiten, ein Sonnensegel oder ein Lamellendach. Zwar bedeuten Pflanzen auch hier einen gewissen Pflegeaufwand, der aber deutlich geringer ausfällt als bei Bäumen und Sträuchern.
Zu beachten ist, dass im gemäßigten mitteleuropäischen Klima die Sonne nicht so häufig scheint und es feuchter ist als in den Ursprungsländern der Pergola. Damit die Unterseite des Pflanzenbewuchses nach einem Regenguss schnell abtrocknet und genügend Helligkeit erhält, eignen sich zur Begrünung vor allem licht- und luftdurchlässige Kletterpflanzen wie:
- Blauregen (Wisteria)
- Efeu (Hedera helix)
- Wilder Wein (Parthenocissus tricuspidata)
- Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
Der optimale Zeitpunkt für den Pergola- und Laubenbau ist der Herbst. Kletterpflanzen, die Sie zu dieser Jahreszeit pflanzen, wachsen besonders gut an und bilden bis zum nächsten Sommer einen dichten, schattenspendenden Blätterschmuck aus.
Schattige Oasen mit Sonnenschirmen, Markisen oder Sonnensegeln
Sonnenschirme sind ideal für kleine Tischrunden. Vorteile bieten hierbei Ampelschirme, bei denen der Ständer seitlich verläuft, und Modelle mit Knickmechanismus, die sich auf einfache Weise in die Sonne drehen lassen. Für größere Sitzecken und Essbereiche im Freien sind Großschirme mit Spannweiten von über vier Metern optimal.
Suchen Sie einen Sonnenschutz für eine direkt am Haus befindliche Terrasse, empfiehlt sich eine Markise mit Fassadenbefestigung. Eine Alternative hierzu bietet die Pergolamarkise, die dank Stützen weniger windempfindlich ist als die herkömmliche Gelenkarmmarkise. Eine weitere Variante ist der Markisenschirm mit Standfuß, ein Mix aus Markise und Sonnenschirm, den Sie überall im Garten platzieren können.
Mit einem freistehenden Sonnensegel haben Sie ebenfalls die freie Platzwahl. Die meist dreieckigen Tücher spenden nach Belieben Schatten über dem Sandkasten, einer Wiese oder der Sitzgruppe. Ein solches Segel ist sowohl horizontal als auch schräg spannbar und bietet neben Sonnenschutz auch Schutz vor Regen und ungewollten Einblicken.
Alle drei Varianten sind in unterschiedlichsten Farben erhältlich. Somit können Sie sich farblich ganz nach Ihrem Geschmack austoben. Naturfarben wie Braun, Blau und Grün fügen sich harmonisch in das Gesamtbild des Gartens ein, während Sie mit leuchtenden Farben wie Rot, Violett und Orange gezielt Kontraste setzen können. Vorsichtig sein sollten Sie mit gelben Sonnenschirmen und Sonnensegeln, da diese auf Insekten, vor allem auf den Rapskäfer, besonders anziehend wirken.
Die richtigen Schattenpflanzen für lichtarme Bereiche
Schattenplätze in Ihrem Garten zu schaffen, heißt nicht, auf bunte Blütenpracht verzichten zu müssen. Es gibt viele Pflanzen, die ein Schattendasein bevorzugen, aber dennoch wunderbar aussehen. Dazu gehören zum Beispiel Gewächse wie:
- Sterndolde (Astrantia)
- Tränendes Herz (Dicentra)
- Elfenblume (Epimedium)
- Prachtspiere (Astilbe)
- Krötenlilie (Tricyrtis hirta)
Im zeitigen Frühjahr lassen sich Schattenplätze mit Frühblühern wie Krokussen, Lenzrosen und Winterlingen in Szene setzen. Im Sommer fühlen sich Begonien und Fuchsien im Schatten wohl und bieten gute Nahrungsquellen für Bienen.
Möchten Sie Kontraste setzen, empfehlen sich Pflanzen mit hellen Blüten, die förmlich aus den schattigen Ecken herausstrahlen. Intensives Blau sorgt ebenfalls für einen Blickfang. Sehr gut eignen sich beispielsweise der Tibet Scheinmohn (Meconopsis betonicifolia) oder die Glockenblume (Campanula). Auch diese sollten Sie im Herbst pflanzen, um in der nächsten Hitzeperiode die Blütenpracht an Ihren Schattenplätzen genießen zu können.