Rund um den Hausbau

Wohnkeller - zusätzlichen Wohnraum schaffen

Ob raumfüllende Hobbys, Einliegerwohnung oder zusätzliche Kinderzimmer - mit einem Wohnkeller schafft eine Baufamilie zusätzlichen Wohnraum. Bauwillige sollten sich spätestens mit Beginn der Planungsphase überlegen, wie sie ihr Souterrain kurz- und langfristig nutzen möchten. Eine spätere Umnutzung eines Nutzkellers in einen Wohnkeller ist mit Aufwand und Kosten verbunden.

Nutzkeller oder Wohnkeller

Ein Nutzkeller dient vornehmlich als Stauraum, als Heizungskeller, Werkstatt und Wäscheraum. Natürliches Licht erhalten die Räumlichkeiten nur durch einige Lichtschächte. Auf viele Menschen wirken sie wenig einladend. Zumal bei der Ausstattung mit Fußböden und Lampen in den nicht-repräsentativen Räumen die günstigsten Materialien gewählt werden. Einige Baufamilien verzichten bei knappem Budget auf das Aufbringen von Innenputz und überstreichen die Betonflächen mit Farbe.

Dabei lassen sich die Räumlichkeiten mit etwas Aufwand und guter Planung in wahre Schmuckstücke verwandeln. Bis zum richtigen Wohnkeller ist es ein langer Weg. Dieser muss von Anfang an gut geplant und sinnvoll in die Lebensgewohnheiten der Baufamilie integriert werden. Der Grad der Nutzung eines Kellers bestimmt im Wesentlichen die Ausstattung und die anfallenden Kosten.

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Vorteile eines Wohnkellers

Ob Spielzimmer, Kinderzimmer, Partyraum, Fitnessstudio mit Sauna, Büroräume, Kosmetikstudio oder Einliegerwohnung - die Möglichkeiten für eine wohnliche Nutzung von Kellerräumen sind vielfältig. Angesichts steigender Kosten für Baugrundstücke und Immobilien sehen viele Bauherren die Vorteile zusätzlicher Wohnräume. Als kleine, abgegrenzte Wohnung bieten die Räumlichkeiten Platz für die Eltern oder erwachsene Kinder. Durch die Vermietung der Einliegerwohnung lässt sich ein Teil der Finanzierungskosten schultern. Die Mehrkosten für die Erstellung des Wohnkellers haben sich so schnell amortisiert. Die Räume wohnlich zu gestalten, macht sie zu einem Teil des Hauses und nicht zu ungeliebten Kellerflächen, welche die Bewohner mit mehr oder weniger großem Widerwillen betreten.

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Bauliche Maßnahmen

Ein wichtiger Punkt im Wohnkeller ist die Wärmedämmung. Bauherren sollten freiwillig über die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) hinausgehen. Nutzkeller benötigen keine zusätzliche Dämmung, das sie zu den Kalträumen zählen. Kellerräume, die nach dem neuesten Stand der Technik errichtet werden, besitzen eine wasserdichte Hülle bzw. weiße Wanne. Die wasserundurchlässige Stahlbeton-Konstruktion ist zugleich tragendes Element und garantiert Trockenheit im Inneren des Hauses. Bei einer schwarzen Wanne sorgen dicke Schichten aus Bitumen, an den mit der Erde in Verbindung stehenden Außenwänden, für Wasserdichtigkeit. Ist das Grundstück durch einen hohen Grundwasserspiegel, beispielsweise in der Nähe von Flüssen, sehr feucht, sorgt eine Kombination aus weißer und schwarzer Wanne für zusätzliche Sicherheit. Welche Wanne ein Bauherr für sein Baugrundstück benötigt, wird in der Baugrunduntersuchung festgestellt.

Das Argument, dass ein Souterrain aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nicht bewohnbar ist, stimmt nicht. Baufeuchte lässt sich mit modernen Bautrocknern schnell und effektiv entfernen. Abhängig vom gewählten Heizsystem sorgt die Anbindung der Kellerräume an ein zentrales Lüftungssystem für angenehme Frischluft mit optimaler Luftfeuchtigkeit und Wärmerückgewinnung. Für die Bestimmung des wichtigen Taupunkts ist ein Fachmann nötig, der alle nötigen Parameter wie Wärmedämmung und Quadratmeteranzahl in seine Berechnungen integriert. Kellerräume sind durch die angrenzenden Erdschichten kühler. Die Zeiten für das Lüften ohne Lüftungsanlage optimal auf die Außentemperatur abzustimmen, regelt die Luftfeuchtigkeit im Inneren.

In Bestandsimmobilien besitzen Kellerräume traditionell eine niedrigere Höhe von ca. 200 cm, gemessen ab dem Fußboden. Das macht eine wohnliche Nutzung schwierig. Die Bewohner fühlen sich beengt. Angesichts der Tatsache, dass die Menschen immer größer werden, müssen viele Männer und Frauen beim Passieren von Türen den Kopf einziehen. Moderne Keller besitzen angenehme Raumhöhen ab 230 cm nach Einbringen des Estrichs. Sie unterscheiden sich nicht von den Raumhöhen der Wohnräume im Erdgeschoss und höheren Stockwerken.

Wahl des Baugrundstückes

Wer auf sich einen Wohnkeller wünscht und noch kein passendes Baugrundstück gefunden hat, sollte sich überlegen, ob er nicht ein Hanggrundstück wählt. Der Rohbau ist durch die Notwendigkeit von Stützmauern auf der Hangseite teurer. Wie sehr hängt von der Neigung des Grundstücks ab. Im Gegenzug lassen sich nach vorne große Fensterflächen integrieren. Themen wie Lichtschacht und Luftfeuchtigkeit spielen nur im Badezimmer eine Rolle. Die Nassräume gehen in der Regel nach hinten, wo natürliches Tageslicht durch Kellerschächte einfällt. Geht das Treppenhaus über alle Stockwerke, kann Licht aus höher gelegenen Fenstern den Kellerbereich erhellen. Da die Räumlichkeiten des Wohnkellers zum Garten gehen, leben die Bewohner bei keiner anderen Lösung so nahe an der Natur und dürfen sich über so viel natürliches Licht freuen. Wird die an das Haus grenzende Garage ebenfalls unterkellert, können Bauherren diesen Raum als praktischen Nutzkeller für Gartengeräte, Gartenmöbel, Spielsachen und sonstige sperrige Gegenstände nutzen.

Keine Sorge, auch in ebene Baugrundstücke ohne große Neigung lassen sich wunderschöne Wohnraumlösungen integrieren. Abhängig vom Anspruch und Budget der Bauherren haben Architekten und Planer sinnvolle und optisch anspruchsvolle Lösungen.

Licht in Kellerräume bringen

Die wichtigste Frage im Wohnkeller stellt sich nach Licht. Bei der Lichtplanung sollten sich Bauherren im Innen- und Außenbereich den Rat eines Fachmannes holen. Das Vorhandensein von Licht hat großen Einfluss, ob die Kellerräume wohnlich wirken. Wer nicht auf ein Hanggrundstück mit starker Neigung zurückgreifen kann, kann durch Lichtböschungen und spezielle Lichtschächte natürliches Tageslicht in die Räumlichkeiten leiten. In der Vergangenheit war die Gestaltung durch aufwändige Mauerarbeiten sehr zeitintensiv. Heute gibt es Fertigbauteile, die sich mit Hilfe eines Krans einsetzen lassen. Der Platz, der sich durch Lichtböschungen schaffen lässt, ist so groß, dass Bewohner ein Set aus Gartenmöbeln bequem stellen können. Meist sind die Lichträume verbunden mit einem zusätzlichen Eingang mit Glaselementen oder einer Terrassentür.

Schräge, sich nach oben erweiternde Wände vergrößern die klassischen Kellerschächte. Es kann mehr Licht in den Innenraum fließen. Fensterbänder im oberen Bereich der Kellerräume vergrößern die Fensterflächen und lassen sich architektonisch sinnvoll in die Gestaltung der Innenräume integrieren. Bei der Innengestaltung der Kellerfenster auf Holz oder eine Farbe zu setzen, verleiht den Räumlichkeiten im Subterrain einen wohnlichen Touch. Wird ein Kellerraum tagsüber als Heimbüro, Spielraum für Kinder oder Wohnraum benutzt, spenden an düsteren Tagen spezielle Tageslichtlampen viel Licht und machen wach. Am Abend kreiert eine gute Lichtplanung mit dezentralen Lichtquellen eine wohnliche Stimmung.

Viele Einbrüche in Gebäude finden über Kellerräume statt. Sichtgeschützte Nebeneingänge, Terrassentüren und Fenster sind für Diebe eine bequeme Möglichkeit in das innere eines Hauses zu gelangen. Mechanische Sicherungen und hochwertige Eingangstüren mit Einbruchssicherung sorgen für ein gutes Gefühl bei den Bewohnern. Gitterroste über Kellerschächten halten Laub, Ungeziefer und einen Teil des Regenwassers fern. Nebenbei schützen sie vor Einbrechern.

Anschlüsse im Wohnkeller planen

Ob Wasseranschlüsse, Starkstrom oder TV-Anschluss - das Verlegen der nötigen Anschlüsse in den Kellerräumen stellt kein großes Problem dar. Viel wichtiger in diesem Bereich ist eine gute Planung der Einrichtung. Möchten Bauherren eine Küche in die Kellerräume integrieren, bringt ihnen der Besuch eines professionellen Küchenstudios während der Planungsphase viele wertvolle Tipps bezüglich Stellmöglichkeiten, Stauraumnutzung und Auswahl des passenden Dunstabzugs. Im Internet gibt es kostenlose Software für die Planung der Inneneinrichtung. Die Einarbeitung erfordert etwas Zeit. Als Belohnung lassen sich die Räumlichkeiten in einer fotorealistischen 3D-Ansicht darstellen, was viele wertvolle Erkenntnisse über Raumwirkungen liefert. Optional übernehmen Architekten und Einrichtungsstudios die Detailplanung. Grundsätzlich gilt: zusätzliche Steckdosen und Leerrohre schaden nie. So bleiben die Kellerräume flexibel nutzbar.

Wohnkeller heizen

Pufferspeicher, Stauraum für Pellets inklusive Pelletheizung, Wärmepumpen, Öl- und Gasheizungen, kontrollierte Wohnraumlüftung - die gesamte Technik findet sich traditionell in Heizräumen im Keller. Da alle Heizungen Schallemissionen haben, sollte auf eine gute Isolierung der Räume geachtet werden. Die Entkoppelung der Geräte von den Böden und Wänden ist zwingend notwendig, um die Übertragung von störenden Schwingungen zu verhindern.

Ein Wohnkeller lässt sich problemlos an jedes Heizsystem anbinden. Von Fußbodenheizungen über Wandheizungen bis zu externen Heizkörpern lassen sich alle Wünsche verwirklichen. Für die Planung der Leistungsfähigkeit des Heizsystems ist es nötig, die Kellerflächen in die Berechnungen einzubeziehen. Die Gesamtkosten der Heizanlage und die jährlichen Energiekosten steigen durch den zusätzlichen Wohnraum.

Wahl der Böden und Oberflächen

Die Wände analog zu den Wohnräumen in höheren Lagen verputzen zu lassen, ist ein Muss für bewohnte Kellerräume. Da der in den Kellerräumen verbaute Beton große Unebenheiten, Löcher und Stoßfugen aufweist, sind die Betonwände nicht als Sichtwände geeignet. Sichtbeton ist von der Struktur wesentlich feiner. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Teil der Wände mit Holzplatten zu verkleiden. Sinnvoll in das Innendesign integriert, bringen sie ein hohes Maß an Wohnlichkeit in die Räume.

Die Farbwahl bleibt dem individuellen Geschmack der Bewohner überlassen. Wer auf weiße Wände setzt, sollte einen warmen Weißton wählen. In Kellerräumen mit Lichtschächten und Lichtbändern ist es besonders wichtig, bei der Auswahl der Farben und Materialien auf eine warme Ausstrahlung und Gemütlichkeit zu setzen. In den dunklen Herbst- und Wintermonaten gelangt wenig Licht in die Räumlichkeiten.

Klassische Kellerböden sind Fliesen. Wer nicht unbedingt eine riesige Wellness-Oase mit Whirlpool, Sauna und Liegebereich plant, sollte für die Wohnräume warme Materialen wählen. Parkett, Kork und natürliches Linoleum haben eine warme Haptik und Ausstrahlung. Laminat ist unempfindlicher gegen Kratzer und Stöße, schluckt jedoch weniger Schall. Teppichböden schaffen Abhilfe und sorgen für eine optische Gliederung der einzelnen Wohnbereiche.

Möblierung und Stauraum

Kellerwohnungen sind abhängig von der Grundfläche des Hauses nicht zwangsläufig klein. Zwei Personen finden meist bequem darin Platz. In der Frage der Möblierung sollten die Bewohner in erster Linie dem eigenen Geschmack folgen. Fest verbaute Einbauschränke, welche die volle Wandbreite und Deckenhöhe ausnutzen, liefern wertvollen Stauraum. Die Möblierung kann in der Folge spärlicher ausfallen. Bei einem Neubau sollte zwingend ein Abstand zur Außenwand von einigen Zentimetern eingehalten werden, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Erst nach einigen Jahren kann man die Einbauwand mit einem Passepartout-Rahmen versehen, damit sich kein Staub und Schmutz ablagert. Haben Bauherren Sorge, das passende Dekor nicht mehr zu erhalten, können sie die Leisten beim Kauf des Schrankes erwerben und später einpassen lassen.

Wer sich für einen Wohnkeller entscheidet, muss beim Bau mit erheblichen Mehrkosten rechnen. Die Räume zählen zur Wohnfläche, was höhere Gebühren mit sich bringt. Durch die zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten können sich die Kosten abhängig von der Lebensplanung der Baufamilie innerhalb kurzer Zeit amortisieren. Die Großeltern im Haus zu haben, bringt viele Vorteile in der Kinderbetreuung und für das Wohnen im Alter. Die Refinanzierung der Baukosten durch die Vermietung ist ein weiterer Pluspunkt. Beim Wiederverkauf ergeben sich durch die vollumfängliche Nutzung des Wohnkellers Vorteile. Ein Wohnkeller schafft monetäre Werte und steht für Komfort.

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