Klinker, Riemchen oder Steintapete – was ist für die Innengestaltung geeignet?
Klinker, Riemchen oder Steintapete – was ist für die Innengestaltung geeignet?
Wenn Bauherren wie Sie an Klinker denken, dann stellen sich die meisten Bauherren die backsteinfarbene Außenfassade historischer Häuser vor. Doch auch bei der Inngestaltung bieten die gebrannten Ziegel eine unvergleichliche Atmosphäre. Die Frage ist allerdings: Soll man wirklich zu massiven Klinkern, zu den leichten Riemchen oder gar zur Tapete in Steinoptik greifen? Lesen Sie hier, was es Wichtiges zur Innengestaltung mit Klinker, Riemchen und Steintapete zu wissen gibt.
Die Unterschiede zwischen Klinker, Riemchen und Steintapete
Auf den ersten Blick sehen Klinker, Riemchen und Steintapete verblüffend ähnlich aus. Doch es gibt große Unterschiede, die Sie beim Kauf und vor allem bei der Verarbeitung zu beachten haben.
Klinker sind robust und trotzen jeder Witterung
Klinkersteine bestehen zunächst aus einem Gemisch aus Ton, Lehm, Wasser und meist Sand. Bei einer Brenntemperatur ab 1.200 Grad Celsius beginnt die sogenannte Versinterung, bei der sich die oberflächlichen Poren des Materials schließen. Dadurch nehmen Klinker kaum noch Wasser auf, weshalb sie sehr stabil und äußerst langlebig sind.
Klinker sind ein echter Allrounder! Denn sie eignen sich hervorragend als Fassade, Sichtmauerwerk und als Vormauerwerk für die Fassadendämmung, da sie witterungsstabil sind und für viele Jahre ihre Form und Farbe behalten. Wird das Ausgangsmaterial bei noch höheren Temperaturen und längerer Dauer gebrannt, versintert es durchgehend und der sogenannte Keramikklinker entsteht. Er gilt als extrem druckfest und besonders langlebig.
Im Innenbereich werden echte Klinker auch immer beliebter. Gerade in punkto Wärmedämmung und Schallisolierung kann das chemiefreie Naturmaterial überzeugen. Da unverputzte Klinkerwände Charme haben, Atmosphäre schaffen und als Raumteiler nahezu unschlagbar sind.
Für einen Quadratmeter Klinker kann man je nach Art und Format der Steine mindestens zwischen 120 und 150 Euro an Kosten rechnen. Ein Grund, weshalb Klinker im Innenbereich nicht die erste Wahl sind.
Riemchen als preiswertere Wandverkleidung in Naturoptik
Im Grunde sind Klinker-Riemchen nichts anderes als Klinker – allerdings nur mit einer Stärke von rund 14 Millimetern. Während echte Klinker stets zweischalig gemauert werden, also als komplette zweite Wand vor der eigentlichen Innen- oder Außenwand (Vormauerwerk) gearbeitet werden, können Riemchen direkt auf die Fassade beziehungsweise die Innenwand geklebt werden. Der Aufwand ist dadurch geringer, da weder ein Fundament noch eine spezielle Auflage an der Wand nötig sind. Vor allem im Innenbereich kann es zum entscheidenden Vorteil werden.
In Bezug auf die Schallisolierung und Wärmedämmung können Riemchen den echten Klinkern hingegen nicht das Wasser reichen. Optisch und von den Materialeigenschaften her ist der Unterschied aber so gut wie nicht auszumachen.
Mit einem Preis von etwa 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter sind Riemchen allerdings auch wesentlich günstiger als Klinker, weshalb Bauherren wie Sie gerne für die Innengestaltung auf Riemchen zurückgreifen.
Steintapete – Alternative mit großer Auswahl
Wer den Aufwand einer Vormauer mit echten Klinkern oder des Anklebens und Verfugens einer Riemchen-Mauer scheut, kann sich auch im großen Sortiment der Steintapeten umschauen. Vom einfachen Druck auf fast normaler Tapete über die Wandverkleidung in 3D-Optik mit Klinkern bis hin zur Echtstein-Tapete ist für fast jeden Geschmack etwas dabei. Allerdings haben Fototapeten in Steinoptik oder auch 3D-Drucke mit einer echten Steinwand nichts zu tun.
Als Untergrund wird in der Regel eine Vliestapete verwendet. Hochwertige Produkte bestehen dabei aus aufgeklebten, sehr dünnen Riemchen, für deren Verarbeitung einiges an Übung notwendig ist; schon deshalb sollte das Bekleben einer Wand mit dieser Art von Steintapete besser von einem Fachmann ausgeführt werden. Rein optisch kommt diese Art von Steintapete den echten Klinkern oder Riemchen auch relativ nahe. Manche Steintapeten sind auch mit sedimentiertem Quarz- oder Feinsand beziehungsweise mit Steinsedimenten verarbeitet. Sie sind leichter zu verarbeiten und besitzen oft eine ungewöhnliche Steinoptik. Preiswerte Tapeten in Steinoptik gibt es bereits ab 43 Euro pro Quadratmeter, Fotodrucke sogar schon ab etwa 5 Euro.
Ein weiteres Verfahren wird mit den sogenannten Stoneplex Tapeten angeboten. Hierbei werden in einem Steinbruch entweder einzelne, hauchdünne Bahnen abgebaut und auf einen Tapetenrücken aufgebracht. Als Alternative kann die naturidentische Nachbildung durch das Aufbringen von Steinmehlen erfolgen.
Oft sind solche Steintapeten sogar so stark, dass sie eine gewisse Schalldämmung und Wärmedämmung besitzen. Mit einem Preis von etwa 130 bis 150 Euro pro Quadratmeter ist dieses Material allerdings auch kostenintensiv und ist preislich mit einem Klinker gleichzusetzen.