Das Ausbauhaus
von Town & Country
Baukosten sparen durch ein Ausbauhaus – wie viel ist drin?
Ein Ausbauhaus senkt die Baukosten, da der Bauherr und eventuelle Helfer beim Bau (vorwiegend beim Innenausbau) selbst mit Hand anlegen. Wie hoch die Ersparnis ist, hängt von den Gesamtbaukosten ab – und dem Anteil an ersparten Lohnkosten, die darin enthalten sind. Häufig wird bei der Berechnung zunächst außer Acht gelassen, dass die Ersparnis ausschließlich die Lohnkosten betrifft – das Baumaterial muss trotzdem finanziert werden.
Der Verband Privater Bauherren hat hierzu eine Musterrechnung aufgestellt, die auf einem 140-qm-Reihenhaus mit insgesamt 3 Etagen und Baukosten von cirka 275.000 Euro beruht:
Danach sind folgende Ersparnisse möglich (zugrundegelegt wird ein Stundenlohn von ungefähr 40 – 50 €):
Maler- und Tapezierarbeiten: | 7.800 € | 190 Arbeitsstunden |
Dachausbau und –dämmung: | 5.300 € | 130 Arbeitsstunden |
Fliesen verlegen: | 4.200 € | 100 Arbeitsstunden |
Verlegung von Fußbodenbelägen: | 3.900 € | 90 Arbeitsstunden |
Gartenanlage: | 2.200 € | 45 Arbeitsstunden |
Zimmertüren einsetzen: | 1.000 € | 20 Arbeitsstunden |
Denkbare Gesamtersparnis: | 24.400 € | 575 Arbeitsstunden |
(Quelle: www.wohnen-magazin.de)
Diese Ersparnis in Form von Eigenleistungen wird von vielen Baufinanzierern als Ersatz für fehlendes Eigenkapital anerkannt – daher auch „Muskelhypothek“ genannt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass viele Banken nicht die volle Summe der errechneten Ersparnis anrechnen. Sie berechnen stattdessen einen Risikozuschlag, der die Gefahr abdecken soll, dass Eigenleistungen mangelhaft ausgeführt werden.
Vorsicht, wenn Finanzierer versuchen, eine zu kurze Eigenkapitaldecke durch Eigenleistungen „schönzurechnen“: Um doch noch zum Abschluss zu kommen, wird die Ersparnis durch Eigenleistungen oft höher dargestellt, als sie tatsächlich ist. So wird der Eigenkapitalbedarf, der normalerweise 20 % der Gesamtkosten betragen sollte, künstlich heruntergerechnet.
Unrealistische Annahmen können jedoch zu einem bösen Erwachen führen: Dann müssen mangelhaft erbrachte Eigenleistungen plötzlich durch einen Fachbetrieb erneut ausgeführt werden – oft zu einem höheren Preis, als wenn man ihn von vornherein engagiert hätte.
An die Berechnung der Ersparnis sollte man deshalb möglichst eher pessimistisch herangehen – so bleibt man vor unangenehmen Überraschungen sicher.