Generation Miete: Junge Menschen wohnen weniger im Eigenheim

Immer weniger junge Menschen können sich die eigenen vier Wände leisten. Woran das liegt, erfahren Sie in dem Artikel.

Hohe Immobilienpreise, kaum Ersparnisse, strenge Kreditrichtlinien: Die Aussicht auf ein Eigenheim rückt für viele junge Menschen zwischen 20 und 40 in immer weitere Ferne. Bleibt nur eine Option: Mieten. Oder?

Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass immer weniger Menschen in Deutschland im Eigenheim wohnen. Besonders betroffen sind Menschen unter 50 Jahren. Woran das liegen und welche Lösungsansätze es geben könnte, klären wir in diesem Newsartikel.

Wohneigentumsquote fällt bundesweit

Im Jahr 2022 lebten laut IW-Studie nur 44 Prozent der Haus- und Wohnungseigentümer in ihrer eigenen Immobilie – deutlich weniger als noch 2011. Besonders stark trifft diese Entwicklung junge Haushalte, von denen nur 30,4 Prozent im Eigenheim wohnen, während der Anteil bei den über 50-Jährigen fast doppelt so hoch ist. Ein Blick auf die Regionen zeigt zudem große Unterschiede: So wohnen in Leipzig gerade einmal 14 Prozent der Haushalte im eigenen Zuhause, während es im Landkreis Südwestpfalz über 72 Prozent sind. 

In ländlichen Regionen Süd- und Mitteldeutschlands sowie in Teilen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins überwiegt Wohneigentum als Wohnform, während in großen Städten wie dem Ruhrgebiet, der Region Köln-Bonn, im Rhein-Main-Gebiet und rund um München die Mehrheit zur Miete lebt. Einzig in einigen Landkreisen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg ist eine leichte Steigerung der Eigentumsquote zu beobachten. Diese Unterschiede hängen nicht nur mit städtebaulichen und demografischen Gegebenheiten zusammen, sondern auch mit den wirtschaftlichen Bedingungen und stark schwankenden Immobilienpreisen in den einzelnen Regionen.

Steigende Kosten, sinkende Chancen

Warum ist der Weg zum Eigenheim für junge Menschen so steinig? Die Gründe sind vielfältig: Höhere Immobilienpreise und strengere Anforderungen an Eigenkapital machen es für junge Haushalte nahezu unmöglich, den Schritt in den Kreis der Immobilieneigentümer zu schaffen. Viele geben irgendwann frustriert auf und bleiben als Mieter im Markt, was wiederum den Druck auf die Mietpreise erhöht. Für die Gesellschaft bedeutet das: Weniger Wohneigentum, mehr Konkurrenz auf dem Mietmarkt und steigende Mieten – ein Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist.

Lösungsansätze für mehr Wohneigentum

Die IW-Studie beleuchtet auch Lösungen, die jungen Menschen den Weg ins Eigenheim erleichtern könnten. Zu den empfohlenen Maßnahmen zählen die Senkung der Grunderwerbssteuer und die Vereinfachung von Baustandards. Auch staatliche Förderungen könnten Abhilfe schaffen. Programme wie Jung kauft alt, die Familien unterstützen, ältere Immobilien zu erwerben und zu sanieren, bieten attraktive Anreize. Ebenso können das Programm Wohneigentum für Familien und weitere Zuschüsse für Hausbau und Sanierung einen wichtigen Beitrag leisten, um den Traum vom Eigenheim doch noch zu verwirklichen.

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