Gartengrün statt Dachbegrünung

Wir setzen auf ein Massivhaus mit Garten.

Begrünte Dächer sind eine wunderbare Sache für den Klimaschutz. Die Pflanzen absorbieren Schadstoffe aus der Luft und fungieren in überhitzten Städten als natürliche Klimaanlage. Doch die Entscheidung für ein grünes Dach will gut überlegt sein. Stehen Wünsche wie preisbewusstes Bauen, Ausbaufähigkeit und Unabhängigkeit von fossiler Energie bei der Planung Ihres Traumhauses ganz oben, setzen Sie lieber auf einen klimafreundlichen, naturnahen Garten, statt auf ein Gründach. Die Dachbegrünung reißt ein Loch in Ihr Baubudget und die beruhigende, stressreduzierende Wirkung von Pflanzen genießen Sie viel besser in Ihrer Hängematte.

Je steiler das Dach, desto teurer die Dachbegrünung

Idealerweise werden für eine Dachbegrünung Flachdächer genutzt. Leichte Dachneigungen sind machbar, aber bereits ab einem Neigungswinkel von 10° muss der Aufbau in der Regel mechanisch gegen Abrutschen und Absturz gesichert werden. Wird die Dachneigung noch steiler, kann je nach Standort eine Bewässerungsanlage notwendig sein, da das Gründach nicht genügend Regen aufnehmen und halten kann. Mit einer Gewichtsbelastung von 100 Kilogramm und mehr pro Quadratmeter Gründach, muss das Dachtragwerk äußerst solide gebaut sein.

Steildach schlägt Flachdach auf lange Sicht

Soll ich als Häuslebauer also für die Dachbegrünung auf ein geneigtes Dach verzichten? Nicht ohne Grund ist das Steildach die mit Abstand beliebteste und auf Dauer effizienteste Dachform in Deutschland. Wie eine Studie der TU Wien bestätigt hat, ist das Steildach aufgrund der Wartungsfreiheit und Langlebigkeit der Bauteile über seine Lebensdauer betrachtet kostengünstiger und überzeugt mit wesentlich besserer Flächeneffizienz und CO2-Bilanz.  

Mehr Wohnraum auf weniger Baugrund

Die Kinder werden größer, vielleicht brauchen Sie zusätzlichen Platz für ein Homeoffice oder einen Hobbyraum. Unter einem geneigten Dach lässt sich wertvoller Wohnraum schaffen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie den Ausbau einige Jahre nach dem Einzug sogar nachträglich selbst erledigen. Ein Flachdach aufzustocken, ist hingegen nicht nur teuer, sondern auch genehmigungspflichtig.

Wartungsarm und langlebig

Die durchschnittliche Lebensdauer eines Flachdachs ist mit 40 Jahren im Vergleich zu einem geneigten Dach, das 60 bis 80 Jahre hält, deutlich kürzer. Höhere Wasser- und Schneelasten sowie schlechterer Wasserabfluss nagen auf Dauer am Dachaufbau und führen zu Schäden am Dichtmaterial. Eindringende Feuchtigkeit und Schimmelbildung sind die Folge. Beim Schrägdach ist ein Dachziegel schnell ersetzt. Die Suche nach einer undichten Naht in der Dachbahn eines Flachdachs kann ebenso schwierig sein wie die nach der Nadel im Heuhaufen. Dass bei einem Gründach noch mehr Sorgfalt auf die Installation einer soliden, undurchlässigen, wurzelresistenten Sperrschicht gelegt werden muss, versteht sich von selbst. Steildächer sind hingegen witterungsbeständig, stabil und wartungsarm. Die Entwässerung von Regen- und Tauwasser regelt sich dank der Schwerkraft auf natürliche Weise und Dachvorsprünge schützen darüber hinaus die Hausfassade.

Unser Tipp: Im Beitrag Dachformen haben wir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dachformen für Sie zusammengestellt.

Photovoltaik versus Dachbegrünung

Bei einem Flachdach lassen sich Dachbegrünung und aufgeständerte Photovoltaik-Module problemlos kombinieren. Auf einem Steildach liegen die Solarmodule auf. Daher können darunter mangels Licht und Wasser keine Pflanzen wachsen. Bei der Frage, ob die wertvollen Dachflächen des Eigenheims für die Begrünung oder die Energieerzeugung genutzt werden sollen, hat letzteres zurzeit eindeutig die Nase vorn. Rasant steigende Energiepreise und das Ende fossiler Brennstoffe machen die Stromerzeugung auf dem eigenen Dach praktisch zu einem Muss.

Anregungen für Ihren klimafreundlichen Garten

Last, but not least, ist die Pflanzenpflege ebenerdig deutlich einfacher und sicherer als auf dem Dach. Ein klimafreundlicher Garten passt sich an Hitze und Trockenheit an und leistet einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz.

  • Kraterbeet speichert Feuchtigkeit und Wärme, schützt Gemüse vor Wind
  • Miniteich kühlt die Umgebung und bietet Tieren ein Wasserreservoir
  • Regenwasser sammeln
  • Inseln mit Wildblumenwiese anlegen  
  • Staudengarten für sonnige Standorte
  • Insektenfreundliche Pflanzen
  • Bodendecker halten den Boden feucht und sind Lebensraum für Käfer

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